Hauptbild des Objekts
Abmessungen
H. mit Deckel: 18,8 cm, H. 15,7 cm, B. 16,4 cm, T. 8,7 cm, B. Fuß: 5,9 cm, T. Fuß: 6,0 cm
Inventarnummer
PE 899
Das Modell für diesen Kannentyp schuf der Hofgoldschmied Johann Jacob Irminger (1635 - 1724), der sich von Vorbildern aus englischem Hugenottensilber als auch von ostasiatischen Formen anregen ließ. Diese Kanne wurde vielfach in Steinzeug ausgeformt und mit den verschiedensten Dekoren versehen, mit Emaildekor und Edelsteinbesatz, mit Gravuren oder auch einfach matt belassen. Besonders faszinierend an diesem Stück ist das mit geometrischer Akkuratesse ausgeführte Facettenmuster auf der Wandung und selbst auf dem Deckel der Kanne. Die Reflexion des darauf fallenden Lichtes und der Glanz des polierten Scherbens verdeutlichen, warum zu Lebzeiten Böttgers dieses rote Steinzeug die Bezeichnung „Jaspisporzellan“ erhielt. Im sächsischen Erzgebirge wurde der ziegelrote Jaspis gebrochen und kostbar für die Schatzkammer des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs bearbeitet. Das hochgebrannte keramische Material war in seiner Farbe und Härte dem geschätzten Edelstein sehr ähnlich. Es ließ sich wie dieser schleifen, polieren und gravieren. Schon am 30. Juli 1708 hatte die Porzellanmanufaktur einen ersten Glasschneider und am 5. September einen Glasschleifer unter ihren Beschäftigten. Seit 1710 arbeiten dann freischaffend acht Glasschneider und -schleifer in Meissen und 12 weitere in Dresden. Jedoch war der Lohn für die in Böhmen ansässigen Glasschneider geringer, so dass man wohl die Mehrzahl der Stücke, die einen solch aufwändigen Dekor erhalten sollten, lieber dorthin brachte. Die Facettierung erfolgte mit einem großen, breiten Schleifrad. Ab 1711 kommt der Ausdruck "gemuschelt" in den Akten vor, der synonym für geschliffen oder facettiert gebraucht wurde. Erstmals übertrug man die mechanische Veredelung von Glas und Edelstein auf die Keramik. (Anette Loesch, 2006)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Formerzeichen: Griechisches Kreuz [George Kittel]
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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