Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer C 1183
Ort, Datierung
Abmessungen
46,5 x 40,2 cm
Inventarnummer
C 1183
Sammlung Otto Link. - Werbezettel für eine Vorstellung der Kunstreiter-Gesellschaft von Stephany am 09. und 10.01.1825. Es handelt sich um die letzten beiden Vorstellungen des Gastspiels. Gezeigt werden "Der tapfere Polnische Lanzier, seine Fahne vertheidigend. Großes Militairisches Manöver. Der kühne Kosack wird im vollen Galopp 4 Tücher und 4 Uhren aufheben, über eine Barriere 10 Fuß breit springen, und in dem nämlichen Tempo über sein Pferd voltigiren. Le Grand Tableau equestre. Ausgeführt von 5 Personen und 5 Pferden. Herr Calpestri als Indianier, erster Kunstreiter, wird auf dem Pferde ohne Sattel und Zaum die schwierigsten Kraft-Touren ausführen [...] Die Reise nach Konstantinopel. Große komische Scene. [...] In diesen beiden Vorstellungen wird einmal das große Ritterspiel oder Ringstechen gegeben, worin, nach alter Sitte, Turniere, wie auch Gefechte, zu Fuß und zu Pferde, vorkommen werden."
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Stephany, Director

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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