Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer C 1050
Ort, Datierung
Abmessungen
46,4 x 40,2 cm
Inventarnummer
C 1050
Sammlung Otto Link. - Werbezettel für eine Vorstellung der Kunstreiter-Gesellschaft von Stephany am 25.12.1824. Gezeigt werden "Der tapfere Polnische Lanzier, seine Fahne vertheidigend. [...] Großes Militairisches Manöver. Le Pas d`Esclave oder einen an Händen und Füßen geschlossenen Sclaven, welcher mit der größten Gewandtheit die stärksten Kraft-Touren ausführen und zuletzt die kühnsten Sprünge machen wird. Le Grand Tableau equestre. Ausgeführt von 5 Personen und 5 Pferden [...]. Herr Calpestri als Indianier, erster Kunstreiter, wird auf dem Pferde ohne Sattel und Zaum die schwierigsten Kraft-Touren ausführen [...] Die großen Trampolin-Sprünge, ausgeführt vom Herrn Wolff, welcher die größten und schwersten Salto Mortale zeigen wird; derselbe vollführt zuletzt den großen Luft-Sprung durch Plutos Höllenschlund."
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Stephany, Director

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Theaterzettel
Weitere interessante Objekte
Die lange Schicht zu Ehrenfriedersdorf. Dresdner Marionetten-Theater und Theatrum mundi
Bille, Florian
Puppentheatersammlung
Puppentheatersammlung
Weitere interessante Objekte
4.10.1822. Martini der Furchtbare, oder: Der Sturz der Rebellen in Siebenbürgen.
Pratte, Ernestine
Puppentheatersammlung
Stephany, Peter
Weitere interessante Objekte
Akademie der höheren Reitkunst. 1. und 2. December: große brillante Vorstellung. Le Gladiateur Romain
Eller, Stephany
Puppentheatersammlung
Zum Seitenanfang