In der so genannten Singerie, einer Abart der Chinoiserie, kamen Affen mit menschlichen Verhaltensweisen zur Darstellung. Aber auch schon vor dem Beginn der Chinamode in Europa haben sich einzelne Künstler mit solchen Themen befasst. Zu den frühen Beispielen gehört Albrecht Dürers „Affentanz“ von 1523 (Basel, Öffentliche Kunstsammlung, Kupferstichkabinett) mit musizierenden und tanzenden Affen [...]. Kaendler dagegen persifliert mit seiner Affenplastik die zu seiner Zeit weit verbreitete Gewohnheit des Schnupfens, indem er seinem auf einem Baumstamm hockenden Affen eine geöffnete Tabatiere in die linke Hand gab, während er mit Zeigefinger und Daumen der rechten eine Prise Schnupftabak an seine Nase führt. Ob sich der Rapport des Manufakturinsprektors Johann David Reinhard vom Februar 1732 auf diese Plastik bezieht, ist nicht eindeutig zu klären: „So hat auch der Modellirer Kenntler [...] einen großen Affen von besonderer Arth [...] poussiret“ (zit. nach WITTWER 2004, S. 291), da ein Affe mit Tabaksdose nicht ausdrücklich erwähnt wird. Ebenso verhält es sich mit den Einträgen in den Inventaren der Königlichen Sammlung im Japanischen Palais von 1770 und 1779, in denen unter der Nummer N 160 W "vier Stück detto [große weiße Affen] ohne Jungen, alle schadhafft“ verzeichnet sind. (Ulrich Pietsch, 2006)