Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer C 1023
Ort, Datierung
Abmessungen
56 x 41,5 cm
Inventarnummer
C 1023
Sammlung Otto Link. - Werbezettel für eine Vorstellung der französischen Kunstreiter-Gesellschaft von J. L. Dumos am 10.2.1841 in Breslau. Es handelt sich um die "dreizehnte große außerordentliche Vorstellung bei brillanter Beleuchtung". Folgende Höhepunkte werden angekündigt: "Den Circus eröffnet: große Trampolin-Sprünge ausgeführt von den Herrn Huber, Popowitz und Wrowel. Napoleon oder: der vom Kaiser begnadigte Deserteur, große Metamorphosen-Scene, dargestellt von Herrn Dumos. Die beiden Shawls, graziöse Scene, dargestellt von Dem. Adelheid Hinne. Zum zweiten Male: Die beiden Athleten, ausgeführt von den Herrn Ferdinand Tourniaire und Popowitz. Komisches Reitstück, ausgeführt von Herrn Wrowel. Der 3jährige Dumos wird sich zu Pferde produziren. Pas Graciöse, von Dlle. Pauline. Die Schule mit dem Pferde Figaro, geritten als Amazone von Mad. Dumos. Herr Huber wird sich auf einem ungesattelten Pferde als Voltig eur produziren [...] Indianische Jongleur-Production auf einem ungesattelten Pferde, dargestellt vom Herrn Hinne, erstem Reiter aus dem Circus der Niederlande. Das reisende Genie in der Klemme, komische Scene. Englische Grotesque-Exercitien vom Herrr Popowitz. Zum Beschluß: die große Doppel-Post, auf 12 ungesattelten Pferden, ausgeführt von Herrn Hinne und Hrn. Tourniair."
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
französische Kunstreiter-Gesellschaft Unter der Direction J. L. Dumos, (erster Reiter des Franconi-Circus in Paris.)

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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