Dargestellt ist eine Porzellanfigur im Imari-Stil mit einem Fächer in ihrer rechten Hand. Sie trägt ein prachtvolles "kosode"-Gewand im Stil der Genroku-Periode (1688-1868) der Edo-Zeit (1603-1868). Die Ärmel und der untere Teil ihrer Robe sind mit Nelken und Chrysanthemen dekoriert, die beide mit dem Herbst assoziiert werden. Für den oberen Teil, der ihre Schultern, Brust und Rücken bedeckt, verwendete man als Muster sich überlagernde Kreise mit stilisierten Blumen, Blättern, Wellen und übereinander greifenden Kreisen (jap. "shippō
tsunagi"). Umfasst wird das Gewand von einem "obi"-Gürtel, der am Rücken zusammengehalten wird; eine weitere Schleife befindet sich auf der Vorderseite des Gewandes. Die langen Ärmel deuten darauf hin, dass es sich bei der Dargestellten um eine elegante Dame aus dem Stand der Kaufleute oder aber eine Kurtisane handeln könnte. Das Haar, das zu einem Chignon geknotet ist, frisierte man ebenfalls im Genroku-Stil, wie es auch in der zeitgenössischen ukiyo-e Malerei und in Farbholzschnitten zu finden ist. In illustrierten Büchern, Gemälden und Drucken des zeitgenössischen Künstlers Nishikawa Sukenobu (1671-1750) wurden solch modisch gekleidete Frauen oft als Stilikonen sowie als Objekt der Begierde wahrgenommen. Auch die Dresdner Porzellanfigur könnte von solchen Quellen inspiriert worden sein.

Fotoaufnahme gefördert durch das Department of Culture and Sports, Saga Prefectural Government, Japan