Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 25328
Ort, Datierung
Abmessungen
40 x 51 cm
Inventarnummer
25328
Sammlung Otto Link. - Werbezettel für eine "Große außerordentl. Vorstellung der höhern Reitkunst" der Kunstreiter-Gesellschaft von Beranek am 17. Juni 1834 in Breslau. Gezeigt wird: "ein vernügungslustiges Reit-Quodlibet mit allerlei komischen, rührenden und lächerlichen Scenen, Pantomimen, Metamorphosen, und sonstigen Specktakels, [...] Zum Beschluß folgt eine komische Posse unter dem Titel: Die drei angeführten Liebhaber, oder das Ende gut, Alles gut." Es handelt sich um eine Vorstellung zum Benefiz des Herrn Popowitz, der dem Zettel ein kleines Gedicht beigefügt hat. Zum Gastspiel in Breslau 1834 sind mehrere Zettel vorhanden.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Popowitz. / Beranek

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Theaterzettel

Prinzessin mit weißem Kleid

Schmotz, Rudolf
Puppentheatersammlung
Weitere interessante Objekte
Prinzessin mit weißem Kleid
Schmotz, Rudolf
Puppentheatersammlung
Puppentheatersammlung
Weitere interessante Objekte
4. Juni 1834: Große brillante Vorstellung der höhern Reitkunst
Beranek, Emanuel
Puppentheatersammlung
Beranek, Emanuel
Weitere interessante Objekte
Mittwoch, den 17. Januar [1906]: "Frau Holle" oder: Die Goldmarie und die Pechsabine / Kaspar im Geisterschloß. Bonesky`s Kunsttheater im Saale zum Tivoli
Bonesky, Richard
Puppentheatersammlung
Zum Seitenanfang