Das Krokus-Déjeuner, 1896 von Konrad Hentschel im Zuge eines manufakturinternen Wettbewerbs zur Schaffung "eines zeitgemäßen und billigen Déjeuners in Form und Dekor" entworfen, war das erste funktionale Gebrauchsgeschirr des Jugendstils, das in der Meißner Porzellanmanufaktur hergestellt wurde. Es erzielte auf der Weltausstellung 1900 in Paris über 25 Bestellungen. 1902 und 1904 entwickelte Hentschel das Déjeuner weiter zum Tafel- und zum Teeservice. Abstrahierte florale Formen prägen nicht nur die Form, sondern auch den Dekor. Korpus und Dekor, die in der Meißner Manufaktur bisher einerseits von der plastischen Abteilung und andererseits von der Malerei-Abteilung entwickelt wurden, werden erstmals zur gestalterischen Einheit.
KGM/ KL, 06.12.2011
Blaue Unterglasurmarke: Schwerter, in der Glasur zweifach gestrichen; Malersignatur: Unterglasur braun: "71." (Kanne), Unterglasur blau: "52." (alle weiteren Teile); Modellnr., Pressstempel: "133 Q 108 b" (Kanne), "133 Q 109 b" (Sahnekännchen), "133 Q 110 b" (Zuckerschale), "Q 111" (Tassen, handschriftlich geritzt), "Q 111 99" (Untertassen).