Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 1465

Schale aus dem "Gelben Jagdservice"

Abmessungen
H. 5,4 cm, D. 30,4 cm, D. Fuß: 19,2 cm
Inventarnummer
PE 1465
Der gelbe Fond dieser Schale ist von chinesischen Vorbildern inspiriert: 1723 übersandte August der Starke eine Schale mit grünen Drachen auf gelbem Grund, um sie in seiner Manufaktur kopieren zu lassen. Für diesen königlichen Auftrag entwickelte der Porzellanmaler Johann Gregorius Höroldt erstmals eine geeignete gelbe Farbrezeptur. Auch die Idee, in flächig aufgetragenen Farbfonds Reserven mit bunter Malerei auszusparen, ist chinesischen Vorbildern abgeschaut. Die Blumenmotive imitieren allerdings japanische Porzellane im Kakiemon-Stil (vgl. PO 790).

Die Schale gehört zu einem ursprünglich 82-teiligen „Taffel Servis mit gelber Glasur und bundten Feldern“, das August III. 1734 aus Meissen erhielt. Doch sollte es nicht etwa bei Tisch genutzt, sondern im Japanischen Palais ausgestellt werden, dessen Obergeschoss ganz der wirkungsvollen Zurschaustellung des sächsischen Porzellans vorbehalten war. An die stadtseitige Galerie mit den Meissener Tierplastiken (vgl. PE 408) schloss sich eine Folge von vier Kabinetten an, in denen Hunderte Meissener Vasen und Geschirre mit je übereinstimmender Fondfarbe auf Wandkonsolen gesetzt werden sollten. Deren Produktion wurde allerdings durch die aufwändige Arbeit an den großen Tierfiguren verzögert. Auch nach dem Tod Augusts des Starken hielt August III. zunächst an den Plänen seines Vaters fest und orderte 1733 für jeden dieser Räume weit über 1.000 Porzellane mit seladongrünen, gelben, blauen und purpurnen Fonds. Als die ehrgeizigen Ausstattungspläne für das Japanische Palais wenige Jahre später zugunsten anderer königlicher Aufträge schleichend aufgegeben wurden, waren diese Forderungen aber bei weitem noch nicht erfüllt. Die Vision des einzigartigen Porzellanschlosses blieb letztlich ein Traum.

Im Jahr 1777 wurde dem preußischen König bei einem Jagdausflug in diesem ursprünglich rein dekorativen Service aufgetischt, weshalb es heute auch als „Gelbes Jagdservice“ bekannt ist. (Julia Weber, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Gekreuzte Schwerter in Unterglasurblau
Formerzeichen: Kreuz im versenkten Kreis, zweifach, gestempelt, im Standring
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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