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Ballet-Theater. 15. Juni 1839: Die lustigen Faßbinder, oder Die Rutschpartie. / Panoramen von China

Kroll, Joseph (1797-1848) - Veranstalter Tescher (um 1839 tätig) - Tänzer
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
41,5 x 25,2 cm
Inventarnummer
C 370
Sammlung Otto Link. - Anschlagzettel für eine Veranstaltung am 15.6.1839 bei Kroll in Breslau. Dabei handelt es sich um "Ballet-Theater". Gezeigt wird: "zum drittenmale: Die lustigen Faßbinder, oder Die Rutschpartie. Komisches Ballet in 1 Akt. Musik von C. F. Ebers. In Scene gesetzt von Herrn Balletmeister Tescher. [...] Hierauf zum drittenmale: Panoramen von China. Divertissement in 1 Akt vom Balletmeister Tescher. [...] Die neuen Decorationen sind vom Theatermaler Herrn Mügen, die neuen Costüme nach Pariser Figurinen von Herrn Wolf gefertigt."
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Kroll.

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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