Die um 1725 entstandene Vase hat einen leicht konischen Hals und einen flach gewölbten Deckel mit Balusterknauf. Der gemalte Dekor ist außergewöhnlich: Bis auf zwei umgekehrt tropfenförmige Reserven, die chinoise Landschaften zeigen, ist die Wandung mit einem mehrfarbigen Parkettmuster vollständig gefasst. Inspirationsquelle für eine solche Gestaltung des Grundes könnten asiatische Vorbilder sein, die sogenannte Mosaik- oder Schachbrettmuster (vgl. z.B: PE 5201 nach asiatischen Vorbildern) tragen. Der Hals dagegen trägt gemalte florale Ornamentik in gelb und grün auf rotem Grund. Vergleichbar ist die Vase am ehesten mit den etwa gleichzeitigen Stücken mit monochromen Fonds, da auch bei diesen das Weiß des Porzellans nur noch im Hintergrund der Reserven erscheint.

Die Malerei in den beiden Reserven zeigt stilistische und motivische Parallelen zu der von Johann Ehrenfried Stadler bemalten Laterne nach chinesischem Vorbild (PE 1522). Allerdings muss man bei einer eventuellen Zuschreibung an einen bestimmten Maler bedenken, dass die Ausbildung einer persönlichen malerischen Handschrift durch den Leiter der Malerwerkstatt, Johann Gregorius Höroldt, nicht gewünscht war. Ungewöhnlich ist auch, dass es sich um zwei sehr ähnliche Darstellungen mit nur geringen Abweichungen handelt. (Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)