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10. April 1839. Erste Kunst-Vorstellung des mimisch-atletischen Künstlers Antonio Regenti

Regenti, Antonio (1837-1844 nachweisbar) - Athlet Wlach, Louis (1844-1851 tätig) - Athlet
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
44,3 x 35,8 cm
Inventarnummer
C 1144
Sammlung Otto Link. - Anschlagzettel für die erste Vorstellung "des mimisch-atletischen Künstlers Antonio Regenti" im Hotel de Pologne in Breslau am 10.4.1839. Zum Inhalt der Vorstellung wird folgendes geschrieben: "A. Regenti [...] wird die Ehre haben, mit seinem Gesellschafter Alois Wlach [= Louis Wlach], mehrere Proben seiner außerordentlichen Gelenkigkeit zu geben. Die Produktion geschieht in drei Abtheilungen; jede Abtheilung enthält 15 Gruppen [...] Besonders merkwürdig ist die drehende Balance des A. Regenti, wobei derselbe sich mit einer Hand auf ein Postament stützend, in horizontaler Richtung des Körpers mehereremale im Kreise dreht. [...] Als hier noch nicht gesehenes Stück habe ich die Ehre darzustellen Das lebendige Rad, wober der Unterfertigte die Stelle der Sprossen mit seinem Körper ausfüllt, und in dieser Lager auf der Bühne auf- und ab gerollt wird."

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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