Der Griff des Löffels besteht aus sechs, vertikalfacettiert geschliffenen Einzelstücken von Bergkristall, die auf einen Metallstift durch kleine, blütenförmige Zwischenfassungen verbunden aufgereiht worden sind. Die dickwandige Laffe aus einem besonders reinen Stück Bergkristall wurde glatt belassen.
Solcherart Einzelteile für Griffe sowie Laffen aus Bergkristall wurden in den Werkstätten der arbeitsteilig wirkenden Bohrer und Balierer in Freiburg und Waldkirch im Breisgau hergestellt. Die für Bestecke, Ketten, Rosenkränze, aber auch für Leuchter und repräsentative Altargarnituren verwendeten Stücke geschliffenen Bergkristalls, die in immer wiederkehrenden Facettenschliffen und verschiedenen Kerbschnitten ausgeführt wurden, fertigte man in großer Stückzahl. Die Schwierigkeit bestand darin, die zum Teil sehr kleinen und im Falle von Besteckgriffen auch sehr schmalen Kristallstücke zu durchbohren, ohne daß sie entzwei gingen. Diese und andere Technologien der Herstellung waren strengster Geheimhaltung unterworfen und die Bruderschaftsordnung der Bohrer und Balierer für den gesamten Breisgau von 1544 verlangte bereits von den Gesellen, die Kunst des Bohrens und Balierens nicht außer Landes zu tragen. Zu Ende des 16. Jahrhunderts sind Waldkirch und Freiburg die Zentren der Bergkristallverarbeitung gewesen. 1583 waren allein 17 Bohr- und 45 Baliermeister in Waldkirch nachweisbar. Das zur Verarbeitung benötigte Bergkristall kam bevorzugt aus dem St.-Gotthard-Gebiet aus der Schweiz.