Die großen, dreifach gebauchten Vasen in Form eines Doppelkürbis (PO 5425, PO 5428, PO 5427) gehören im Gegensatz zur einfachen Kalebassenform zu einem selteneren Typus. Flaschenkürbis oder Kalebasse gelten in China als glückverheißend, da sie als Gefäß des Lebenselixiers das Attribut des daoistischen Unsterblichen Li Tieguai sind. Als Gefäßform ist die Kalebasse bereits in der Tang-Zeit (618 - 906) nachgewiesen, sie erfreute sich jedoch besonders in der Ming- (1368 - 1644) und Qing-Zeit (1644 - 1911) großer Beliebtheit.
Die Vasen sind mit Kobaltblau, Aufglasurfarben und Gold bemalt. Die untere Bauchung ist unter anderem mit Päonien und Schwertlilien, die mittlere mit Chrysanthemenbouquets und die obere mit herabhängenden, blühenden Kirschzweigen geschmückt. Am Fuß und zwischen den Ausbauchungen liegen jeweils Bordüren mit von Blüten gefülltem Wabenmuster. Den Hals umgeben nach oben ausgerichtete lanzettförmige Blätter. Der dominante, prächtige Farbklang von Kobaltblau, Eisenrot und Gold sowie die ornamentale Gestaltung der Blüten zeigen Ähnlichkeit zu japanischen Imari-Dekoren.
Die äußerst seltenen Vasen von herausragender Qualität gehören zu einem Bestand von insgesamt vier sehr ähnlichen Stücken in Dresden.
(Aus: La maladie de porcelaine, Ostasiatisches Porzellan aus der Sammlung August des Starken, Leipzig 2001, S. 88)