Ein rein weißer Scherben mit transparenter Glasur ist charakteristisch für Porzellan der Öfen von Dehua (Provinz Fujian), welches in Europa auch als Blanc de Chine bezeichnet wird. Ursprünglich umfasste die Sammlung August des Starken mehr als 1200 Dehua-Porzellane, von denen etwa 500 in der Dresdner Sammlung erhalten sind.
Ein Großteil der als „herausragend“ geltenden Blanc de Chine-Stücke in vielen Sammlungen weltweit wurden durch private Händler nach Europa importiert. Da Auftragsarbeiten von höherer Qualität waren als andere massenhaft angefertigte Waren, unterstützte die Britische Ostindien-Kompanie bereits 1615 dieses Geschäft und stellte ihren Mitarbeitern Platz auf Schiffen zur Verfügung, um selbst Handel zu treiben. Typische Auftragsarbeiten für den europäischen Markt waren Priester, Frauen, Tänzer, Löwen, Hunde, Elefanten, Spielzeuge, kleinere Gruppendarstellungen und holländische Familien.
Die lachende Figur des Tänzers befindet sich in einer Pirouette, bei der er seinen rechten Arm in die Höhe streckt, seinen linken nah am Körper hält, den Kopf leicht gedreht hat und mit dem linken Bein die Drehbewegung ausführt. Der Faltenwurf des langen, am Bauch gegürteten Gewandes unterstützt die scheinbare Bewegung der Porzellanfigur. Es ist möglich, dass der Tänzer das männliche Pendant zu dem typischen Motiv der Tänzerin ist, die sich in der gleichen Haltung zeigt. Außerhalb der Dresdener Sammlung ist allerdings kein weiteres Beispiel des Tänzers bekannt.