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17. und 18. März 1839: Mythologisches Zauber-Theater und Malerische Weltbühne. Die Belagerung der Citadelle v. Antwerpen

Thieme, Johann Friedrich Gottlob (um 1809-1840 tätig) - Theatrum-mundi-Besitzer Sulzbach, Buchdruckerei in Breslau (Mitte des 19. Jh. tätig) - Druckerei
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
36,7 x 23,1 cm
Inventarnummer
25637
Sammlung Otto Link. - Anschlagzettel für Vorstellungen des Theatrum mundi von Gottlob Thieme am 17. und 18.3.1839 "am Kreuzhofe, nächst der Promenade am Schweidnitzer-Thore" in Breslau. Gezeigt wurde eine "Große Vorstellung in 3 Abtheilungen mit Veränderung. Erste Abtheilung: Die Belagerung der Citadelle v. Antwerpen. [...] Zweite Abtheilung: Theatralische Verwandlungen, acrobatische Tänze und Karrikaturen. [...] Zum Schlusse: Wolkentheater im griechischen Feuer. Die Verklärung Sr. Maj. des Königs Friedrich des Grossen, mit der Bekränzung der Büste Sr. Maj. des Königs Friedrich Wilhelm III. Dritte Abtheilung: Phantasmagorie, oder das Wiedererscheinen der Todten." - Der gelernte Bäcker Thieme war seit 1809 mit einem Marionettentheater gereist. Nach einer großen Tournee, die ihn bis nach Kopenhagen führte, reduzierte er die Sprache in seinen Vorstellungen immer mehr.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Mechanikus Thieme aus Leipzig. Maschinist des Theaters, Landschaftsmaler und Eigenthühmer dieses Schauspieles

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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Magnin, Charles
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