Das Mädchen ist nach der aktuellen Mode gekleidet und auf Grund der reichen Ausstattung des Gewandes mit Spitzen und feinen Stoffen sicherlich dem Adel oder Großbürgertum zuzurechnen. Ihm ist ein Schäfchen auf Rollen als Spielzeug in die Hand gegeben. Liebevoll bis in das kleinste Detail hat Acier die beiden Mädchen (vgl. PE 1606) modelliert, so dass man seine Freude daran zu spüren meint. Obwohl diese beiden Figuren recht steif wirken und sie noch immer als verkleinertes Abbild der Erwachsenen auftreten, versuchte man sich den Gedanken Rousseaus zu einer natürlicheren Kindererziehung zu nähern, indem man das Kind mit seinem Spielzeug darstellt. Die Erziehung und die damit verbundene Wissensvermittlung erforderte vom Kind ununterbrochene Aufmerksamkeit, die es nur unter Mühe zu leisten im Stande war. Im Spiel konnte es seine kreativen Fähigkeiten entfalten und beispielweise spielerisch das Alphabet erlernen. Diese Grundsätze, die heute als selbstverständlich gelten, wurden zu jener Zeit entwickelt und propagiert. (A. Loesch, 2010)