Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 12704 c

Panorama von St. Petersburg ... noch einige Zeit hindurch zur Ansicht offen

Stöger, Ignatz (-1845 (?)) - Schausteller Scheyerer, Franz (1762 (1770?)-1839) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
23,7 x 37,3 cm
Inventarnummer
12704 c
Sammlung Otto Link. - Anschlagzettel mit der Nachricht, dass "Das große vor dem Schweidnitzer Thore auf dem Tauenzien-Platze aufgestellte Panorama von St. Petersburg [...] eingetretener Hindernisse wegen [...] noch einige Zeit zur Ansicht offen bleiben" wird. Zum Gastspiel sind mehrere Theaterzettel vorhanden. Aus diesen kann entnommen werden, dass die Ausstellung am 4.9.1827 begann und die Schließung für den 10. Juni (1828?) angekündigt wurde. Eventuell wurde die Ausstellung auch noch einmal verlängert. Das Panorama wurde "von dem berühmten Landschafts-Maler Scheuerer zu Wien in Oel gemalt. Die Aufnahme hierzu ist durch den von Joseph Stöger erfundenen Cubigraph geschehen, und deshalb, da bei Maschinen keine Willkühr vorkommen kann, werden alle Gegenstände auf dem Bilde genau so gesehen, wie sie in natura sind."
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
I. Stöger

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Theaterzettel

König / Zar

Thiess-Böttner, Inge
Puppentheatersammlung
Weitere interessante Objekte
König / Zar
Thiess-Böttner, Inge
Puppentheatersammlung
Puppentheatersammlung
Weitere interessante Objekte
Ich hab` mein Herz in Heidelberg verloren! Volksstück in 5 Akten - Auerswalds Marionetten-Theater
Auerswald, Arthur
Puppentheatersammlung
Zum Seitenanfang