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Vorstellung ... Sonntag, den 15. März unter dem Titel: Die natürliche Zauberei

Bernhardt, Caroline (um 1825-1840 tätig) - Schausteller
Ort, Datierung
Abmessungen
47,1 x 39,9 cm
Inventarnummer
12747
Sammlung Otto Link. - Anschlagzettel von Caroline Bernhardt für eine Vorstellung in Breslau "Im Saale zum blauen Hirsch, auf der Ohlauer Straße" am 15. März. Gezeigt wird: "Die natürliche Zauberei in zwei Akten dargestellt: eine Reihe überraschender Kunststücke aus dem Gebiete der unterhaltenden Physik, Chemie und egyptischen Zauberei [...] Bei dieser Vorstellung werde ich mir zu meinem Vergnügen das Bein ausreißen lassen. [...] Von den vielen Kunststücken [...] führt sie nur einige hier an, und zwar: 1) Der Bäcker und der Physiker. 2) Das Geheime Cabinetsschreiben, oder die bekannte Anekdote von Friedrich dem Großen mit Philadelphia. 3) Die geschmeichelte Dame und der schelmische Kammerdiener. 4) Die wunderbaren Zuckerhüte. 5) Staberl in tausend Aengsten oder der Physiker als Parapluemacher. 6) Der Zauberdegen. Zum Beschluß: der Eckensteher Nante Strumpf No. 22, aus Berlin hier angekommen im betrunkenen Zustande. Komisch mimische Scene ausgeführt auf einer Stelze, der andern bedient er sich als Gewehr, indem er damit die ganzen militärischen Exercitien macht; und: die lustige Tyrolerin, eine höchst scherzhafte Posse, welche hier noch nie gesehen wurde."
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Caroline Bernhardt, ehemalige Kollegin von Bosko, Königlich Preußische, K. K. Oesterreichische und K. K. Russische Hofkünstlerin

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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