Contrefait-Kugel aus Elfenbein
Zeller, Jacob (1581-1620 tätig) - Elfenbeindrechsler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H 30,5 cm, Dm Kugel 9,0 cm, Dm Fuß 9,3 cm; Gewicht: 475 g
Museum
Inventarnummer
II 296
Die Contrefait-Kugel entstand als unmittelbare Reaktion auf den Tod Christians II. Die jung verwitwete dänische Prinzessin Hedwig, die Christian 1602 geheiratet hatte, muss das Stück in Auftrag gegeben haben. Jacob Zeller, der 1610 aus der Kaiserstadt Prag nach Dresden gekommen war, erinnert mit seinem Werk an das im Leben vereinte Paar. Das Innere der Kugel birgt zwei Medaillons, die auf den Außenseiten mit den Wappen von Dänemark und Kursachsen und auf den einander zugewandten Innenseiten mit den Porträts von Christian und Hedwig versehen sind. Die Kugel hat ein Heroe geschultert, der einen dramatisch anmutenden Balanceakt vollführt. Die Deutung des manieristisch inszenierten Motivs bleibt ambivalent: Simson, der Prophet Daniel oder der heilige Eustachius könnten als Löwenbezwinger gemeint sein, die Kraft ihrer Taten Auferstehung und Sieg über den Tod präfigurieren. Der auf einem Totenkopf sitzende nackte Knabe, der Seifenblasen aus einem Röhrchen aufsteigen lässt, ist ein bekanntes Vanitas-Motiv. Es versinnbildlicht das antike Sprichwort homo bulla (der Mensch ist wie eine Seifenblase) und steht für die Vergänglichkeit irdischen Lebens.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Signiert: IACOB ZELLER 1611
Reproduktion
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