Die Skizzen "Am Steuer" und "Fischer" sind als Entwürfe zum skulpturalen Schmuck der Dresdner Carolabrücke entstanden, welche zwischen 1892 und 1895 errichtet wurde. Die Skulpturen sollten in etwa an jener Stelle stehen, wo heute auf der St. Petersburger Straße die Elbe in Bewegung und die Elbe in Ruhe (beide 1907) von Friedrich Offermann zu sehen sind. Das Preisausschreiben der Stadt Dresden erging im Oktober 1901 und richtete sich ausschließlich an
in Dresden wohnhafte beziehungsweise arbeitende Bildhauer.1 Es handelt sich bei den Skizzen um Entwurfsmodelle in dem für einzureichende Wettbewerbsstücke vorgeschriebenen Maßstab von 1 : 8. Bei der Preisvergabe wurden Hudlers Entwürfe nicht berücksichtigt. Die Themenwahl war freigestellt. August Hudler entschied sich für zwei mit dem Gewässer verbundene Berufsbilder: einen Fischer und einen Steuermann. Womöglich orientierte sich der Künstler hiermit an der Münchner Ludwigsbrücke, die 1894 unter anderem mit Allegorien der Fischerei und der Floßfahrt geschmückt worden war. Die Dresdner Ausschreibung sah Figuren auf Postamenten vor. Diese sind in Hudlers Gipsskizzen durch rechteckige Plinthen angedeutet, die gleichzeitig Raum für Attribute und Tätigkeitsbeschreibungen schaffen.