Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 2909
Ort, Datierung
Abmessungen
H. 40,6 cm, D. 22,1 cm, D. Fuß: 12,0 cm
Inventarnummer
PE 2909
1710 richtete August der Starke in der Meissener Albrechtsburg die erste europäische Porzellanmanufaktur ein. In Sachsen war gelungen, was mehr als zweihundert Jahre lang in ganz Europa vergeblich versucht worden war: die Nacherfindung des vielbewunderten ostasiatischen Porzellans. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten der Alchemist Johann Friedrich Böttger und der Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Ab 1713 fertigte die Meissener Manufaktur in größerem Umfang weißes Porzellan, das schnell die Käufergunst gewann.

Die große Vase gehört wohl zu den exzeptionellsten Stücken, die in dieser frühen Phase in Meissen hergestellt worden sind. Dabei zeigen die Brandrisse am Standring noch die Schwierigkeit an, überhaupt Gefäße von solchem Ausmaß erfolgreich zu brennen. Neben der Größe und der speziellen Form mit dem bauchigen Korpus und dem Hals, der noch durch eine Ringwulst rhythmisiert wird, ist es vor allem der äußerst raffinierte Auflagendekor, der die gesamte Oberfläche des Gefäßes umfasst: Zwischen Reihen stehender Lorbeerblätter winden sich frei geformte Weinlaubranken, die sich auf dem Hals wiederholen. Das wurde auch von den Inventarschreibern bemerkt, die im Bestandsverzeichnis des Japanischen Palais das „extrafeine[m] Wein Laub[e]“ vermerken.

Das Dekorationsprinzip, wonach Vasen und Geschirre mit unterschiedlichen Formen von plastischen Elementen verziert wurden, geht auf den Goldschmied Johann Jacob Irminger zurück. Er war von 1710 bis 1719 als eine Art künstlerischer Leiter für die Gestaltung des Böttgersteinzeugs und Porzellans zuständig.

Das Stück weist keine Palaisnummer auf, kann aber aufgrund von Beschreibung und Größe einem Eintrag im Inventar der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais zugeordnet werden.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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