Die vierseitige Flasche steht auf einem niedrigen quadratischen Fuß, hat einen bauchigen Korpus und einen lang ausgezogenen Hals, der ursprünglich von einem kleinen Deckel verschlossen wurde. Auch wenn diese Gefäßform entsprechend ihrer japanischen Vorbilder als Sakeflasche bezeichnet wird, hat diese Flasche wohl niemals der Lagerung des alkoholischen Getränks aus Japan gedient. Über ihre rein dekorative Funktion gibt das Inventar des Japanischen Palais Auskunft, wo solche Flaschen als „Aufsatz Bouteillen“ bezeichnet werden. Darunter versteht man Gefäße und Vasen, die auf Gesimsen und Wandkonsolen aufgestellt wurden, wo sie meist in symmetrischer Anordnung das Auge erfreuten.

Die Malerei zeigt motivische und stilistische Parallelen zu der von Johann Ehrenfried Stadler bemalten Laterne nach chinesischem Vorbild (PE 1522). Allerdings muss man bei einer eventuellen Zuschreibung an einen Maler bedenken, dass die Ausbildung einer persönlichen malerischen Handschrift durch den Leiter der Malerwerkstatt, Johann Gregorius Höroldt, nicht gewünscht war.

Auch wenn die Palaisnummer aus unbekannten Gründen von späterer Hand gestrichen worden ist, lässt sich das Stück anhand der Nummer dem Inventar des Japanischen Palais von 1779 zuordnen. (Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)