Die August-Rex-Marke auf beiden Glocken (vgl. Inv. Nr. PE 5039) deutet darauf hin, dass diese ursprünglich für das Glockenspiel im Audienzsaal des Japanischen Palais gedacht waren. Auch die Bemalung mit indianischen Blumen im japanischen Kakiemonstil könnte auf eine solche Verwendung verweisen.

Das von Johann Joachim Kaendler und Johann Friedrich Eberlein 1736 aus Lindenholz geschnitzte Gehäuse befindet sich in der Dresdner Porzellansammlung und ist heute mit unbemalten Glocken ausgestattet (Inv. Nr. PE 706). Den Entwurf dazu schuf Matthäus Daniel Pöppelmann und das Spielwerk der Meissener Orgelbauer Hähnel nach einer Zeichnung des Dresdner Hofmusikers Pantaleon Hebenstreit.

Das größte Problem ergab sich aus der Herstellung der Glocken, deren Töne nur schwer vorherbestimmbar waren. Immer wieder stellte man neue her, doch selbst bei Ablieferung des fertigen Glockenspiels 1739 zeigte sich der Orgelbaumeister mit dem Klang noch immer nicht zufrieden. Die nicht benötigten Glocken blieben in der Königlichen Sammlung erhalten und sind im Inventar von 1779 folgendermaßen verzeichnet: „Fünf Stück differente Glocken auswendig mit bunten Blumen die größte 6 ½ Z. hoch und in Diam. die kleinste aber 4 ½ Z. hoch, 5 ¼ Z. in Diam“. (Ulrich Pietsch, 2010)