Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 5058 a, b
Ort, Datierung
Abmessungen
Koppchen: H. 5,5 cm, D. 9,1 cm, D. Fuß: 4,5 cm, Unterschale: H. 3,1 cm, D. 14,8 cm, D. Fuß: 8,4 cm
Inventarnummer
PE 5058 a, b
Um 1730 bestellte der Pariser Händler Rodolphe Lemaire zahlreiche Kopien chinesischer und japanischer Porzellane in Meissen. Dass sächsisches Porzellan dem ostasiatischen inzwischen zum Verwechseln ähnlich war, brachte ihn auf eine Geschäftsidee: Mit Unterstützung des sächsischen Innenminister Graf von Hoym, der selbst lange in Paris gelebt hatte, erwirkte er einen Exklusivvertrag mit der Meissener Manufaktur. Sie lieferte Hoym und Lemaire in den Jahren 1729 bis 1731 tausende Porzellane nach ostasiatischen Vorbildern – insbesondere im Stil des japanischen Kakiemon, das in Frankreich besonders begehrt war.

Anfänglich waren die sächsischen Kopien ungemarkt oder mit pseudochinesischen Zeichen versehen. Als August der Starke ausdrücklich verlangte, ab sofort alle Porzellane mit den gekreuzten Schwertern zu bezeichnen, damit sie auch als sächsische Produkte erkannt würden, ließen Hoym und Lemaire diese nicht wie üblich unter, sondern auf die Glasur malen. So konnten sie später wieder abgeschliffen werden. Denn die Meissener Kopien sollten – sofern sie Hoym nicht für sich behielt – mit großem Profit in Frankreich als ostasiatische Originale weiterverkauft werden. Tatsächlich ließen sich die besten Kenner zunächst von den Fälschungen täuschen. Als dies bekannt wurde, kam es zu einem Eklat, der der jungen Meissener Manufaktur aber letztlich große Anerkennung einbrachte und zum Durchbruch in Paris, dem tonangebenden Luxuswarenmarkt in Europa, verhalf.

1731 setzte August der Starke dem Betrug ein Ende. Hoym und Lemaire wurden verhaftet und eine Untersuchungskommission eingesetzt. Die in Sachsen verbliebenen Porzellane wurden beschlagnahmt und in die königliche Sammlung aufgenommen, weshalb sich zahlreiche Beispiele mit Emailschwertern und Palaisnummer in Dresden erhalten haben. Sie zeigen, dass die ostasiatischen Originale des Königs nicht nur exakt kopiert, sondern malerische Motive auch auf europäische Gefäßformen übertragen wurden. (Julia Weber, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Koppchen:
Gekreuzte Schwerter mit zwei kleinen Punkten unterhalb der Griffe in Emailblau auf der Glasur
Formerzeichen: " . . " [Johann Martin Kittel], eingestochen, im Standring
Unterschale:
Gekreuzte Schwerter in Emailblau auf der Glasur
Formerzeichen: "//" [Johann Gottlieb Geithner], geritzt, im Standring
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Koppchen

Schokoladenkanne

Geithner, Johann Gottlieb
Porzellansammlung
Weitere interessante Objekte
Schokoladenkanne
Geithner, Johann Gottlieb
Porzellansammlung
Porzellansammlung

Schale

Porzellansammlung
Weitere interessante Objekte
Schale
Porzellansammlung
Geithner, Johann Gottlieb

Koppchen mit Unterschale

Porzellansammlung
Weitere interessante Objekte
Koppchen mit Unterschale
Porzellansammlung
Zum Seitenanfang