Bei seinem letzten Besuch der Meissener Porzellanmanufaktur im November 1732 bestellte August der Starke eine Reihe von Geschirren, die sparsam mit Blütenzweigen im Stil des japanischen Kakiemon-Porzellans bemalt werden sollten (Inv. Nrn. PE 2993, PE 5173, PE 5155). Da August der Starke wenige Monate nach seinem Besuch in Meissen starb, ist allerdings unklar, ob er die Übersendung der gewünschten Porzellane noch erlebte. Eingeführt worden waren diese Art Kakiemon-Dekore um 1730 im Auftrag des Pariser Händlers Rodolphe Lemaire, der zahlreiche Kopien ostasiatischer Originale in Meissen orderte (Inv. Nr. PE 5074). Auch die achtkantige Becherform lehnt sich an japanische Vorbilder an (Inv. Nr. PO 4770). Die schlichte Tasse wurde für die königliche Bestellung um zwei ornamentale Henkel mit Blattauflagen ergänzt.

Die Palaisnummer auf der Unterseite weist den Schokoladenbecher als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus. Die ursprünglich zugehörige Unterschale ist heute verloren. (Julia Weber, 2021)