Die schlichte zylindrische Tassenform mit eckig gebrochenem Henkel, der am oberen Ende auf einer blattähnlichen und am unteren Ende auf einer spitz zulaufenden Konsole aufliegt, entspricht vollkommen der klassizistischen Formensprache. Diese Tassenform muss ausgesprochen beliebt gewesen sein, denn auch die Manufakturen in Gotha, Berlin, Fürstenberg und Wien haben sie benutzt.
Jedes Ensemble ist mit einem anderen farbigen Fond versehen. Jeweils auf der Vorderseite einer Tasse ist das Medaillon mit dem Brustbild eines Mitgliedes der wettinischen Familie albertinische Linie gesetzt und auf dem Tassenboden entsprechend bezeichnet. Bald nach der Proklamation Sachsens zum Königreich 1806 schuf die Meissner Manufaktur diese Serie von Tassen mit Bildnissen der letzten Kinder August III. bis zur Nachkommenschaft des neuen Königs Friedrich August des Gerechten und seines Bruders Maximilian. Alle Tassen sind mit einer gemalten Ornamentkante um den Lippenrand und um das Porträt versehen. Die gleichen Formen und die sich wiederholenden Dekorelemente schließen die so verschiedenfarbigen Tassen zu einer Serie zusammen. Die Gemälde Carl Christian Vogel von Vogelsteins (1788-1868) dienten für die Porträts als Vorlage. (A. Loesch, 2010)