Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 2240

Kumme

Abmessungen
H. 9,3 cm, D. 21,0 cm, D. Fuß: 9,1 cm
Inventarnummer
PE 2240
Im November 1720 erhielt der Malereivorsteher der Meissener Porzellanmanufaktur Johann Gregorius Höroldt (1696−1775) den Auftrag, vermehrt ostasiatisches Porzellan zu imitieren. Es entstanden zahlreiche Kopien nach chinesischen und japanischen Stücken der Königlichen Sammlung, versehen mit den typischen unterglasurblauen Dekors. Diese wurden Anfang des 18. Jahrhunderts möglich – dank einer auf das europäische Hartporzellan abgestimmten Rezeptur des Unterglasurblaus mit dem erzgebirgischen Rohstoff Kobalt.
Die hier vorgestellte Schale folgt streng der Form und dem Dekor ihres chinesischen Vorbildes (PO 1924). Rund gedreht, wurde sie in einem zweiten Arbeitsschritt sehr sorgfältig mit ausgebauchten Feldern und einem geschweiften Rand versehen. In den Feldern sind, wie auf der Vorbildschale, die acht taoistischen Unsterblichen mit ihren Wünschen für ein langes Leben sowie weitere Figuren auf Wolken platziert. Für den inneren Grund der Schale wurde das Motiv „Pavillon im Meer und Kraniche“ übernommen. Die Blaumalerei reicht in ihrer technischen Qualität an die des Originals heran, bleibt jedoch in der Feinheit der Ausführung hinter dieser zurück.
Im Inventar des Japanischen Palais von 1779 ist die Meissener Schale eingetragen: „Fünf Stück gemuschelte Spühl-Näpfe, inn= und auswendig mit blauen Zierrathen, Pagoden und Vögeln gemahlt […].“ Dieser Vermerk legt nahe, dass der Inventarschreiber nichts über die Bedeutung der Motive wusste. Auch der Blaumaler konnte beispielsweise das Attribut eines der Unsterblichen nicht deuten und gab ihm anstelle des Pilzes ein Kreuz in die Hände.
Spülkummen sind im 18. Jahrhundert notwendiger Bestandteil eines Kaffee-oder Teeservice. Sie dienten dem Ausspülen der Teeblätter, die in den Koppchen (henkellose Trinkschalen) mit heißem Wasser aufgegossen wurden. Diese Spülkumme hat vermutlich vor allem repräsentativen Zwecken in der Sammlung Augusts des Starken (1670−1733) gedient.

Ausstellungstext zu „Die Dinge des Lebens“, 2014.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Gekreuzte Schwerter mit "Z" zwischen den Klingen im Doppelring in Unterglasurblau
Formerzeichen: "X" [Johann Christoph Pietzsch oder Johann Daniel Rehschuh], geritzt, im Standring
Blaumalerzeichen: "Z" [nicht aufgelöst], zwischen den Klingen
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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