Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 2827 a, b

Kaffeekanne

Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H. mit Deckel: 20,7 cm, H. ohne Deckel: 16,5 cm, B. 17,2 cm, T. 12,0 cm, D. Fuß: 6,3 cm
Inventarnummer
PE 2827 a, b
1710 richtete August der Starke in der Meissener Albrechtsburg die erste europäische Porzellanmanufaktur ein. In Sachsen war gelungen, was mehr als 200 Jahre lang in ganz Europa vergeblich versucht worden war: die Nacherfindung des vielbewunderten ostasiatischen Porzellans. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten der Alchemist Johann Friedrich Böttger und der Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Ab 1713 fertigte die Meissener Manufaktur in größerem Umfang weißes Porzellan, das schnell die Käufergunst gewann. Da die Entwicklung geeigneter Farbrezepturen große Schwierigkeiten bereitete, überwogen anfänglich wie beim Böttgersteinzeug plastische Dekore wie Reliefs und Beläge.

Zu den frühesten Objekten, die aus dem neuen Material hergestellt wurden, gehört diese Kanne, die im Inventar des Japanischen Palais von 1779 als „Coffée Känngen mit Deckel, Henckel und Schnauze“ bezeichnet wird. Bis auf den Henkel mit zurückhaltenden ornamentalen Details und den profilierten Deckel ist das Gefäß von schlichter, eher zweckmäßiger Gestaltung.

Kaffee, Tee und Schokolade waren die Modegetränke des 18. Jahrhunderts. Für Kaffee gab es unterschiedliche Zubereitungsformen, wobei wir eine noch heute unter dem Namen des „Türkischen Kaffees“ kennen. Nachdem man die Bohnen geröstet und gemahlen hatte wird der Kaffee mit Wasser mehrfach aufgekocht. Man konnte ihm Gewürze oder Zucker beigeben, auch mit Milch wurde er genossen. Kaffee galt besonders im frühen 18. Jahrhundert nicht nur als schmackhaft, sondern auch als überaus gesund. Dass der Kaffeegenuss bisweilen jedoch bedenkliche Züge annahm, beschreibt auf humorvolle Weise J. S. Bachs sog. Kaffeekantate. Das darin getadelte Mädchen zieht ein „Schälchen Coffee“ einem „Wackern Liebsten“ vor.

Die Palaisnummer auf der Unterseite weist das Stück als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus. (S. Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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