Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 2835
Ort, Datierung
Abmessungen
H. 26,1 cm, B. 23,4 cm, T. 14,9 cm, D. Fuß: 8,9 cm
Inventarnummer
PE 2835
1710 richtete August der Starke in der Meissener Albrechtsburg die erste europäische Porzellanmanufaktur ein. In Sachsen war gelungen, was mehr als zweihundert Jahre lang in ganz Europa vergeblich versucht worden war: die Nacherfindung des vielbewunderten ostasiatischen Porzellans. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten der Alchemist Johann Friedrich Böttger und der Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Ab 1713 fertigte die Meissener Manufaktur in größerem Umfang weißes Porzellan, das gegenüber dem „roten Porzellan“ – dem sog. Böttgersteinzeug – schnell die Käufergunst gewann. Da die Entwicklung geeigneter Farbrezepturen große Schwierigkeiten bereitete, überwogen anfänglich wie beim Böttgersteinzeug plastische Dekore wie Reliefs und Beläge. Als Anregung dienten sowohl die ostasiatischen Vorbilder in der königlichen Sammlung als auch europäische Silberarbeiten.

Auch diese Kanne mit dem langen Ausguß und dem Volutenhenkel besteht aus dem neuen Material. Mit dem birnenförmigen Körper und der erweiterten Mündung ist diese Form noch heute kanonisch für Kaffeekannen. Als solche wurde sie im frühen 18. Jahrhundert entworfen, wie wir aus dem Inventar des Japanischen Palais von 1721 erfahren. Der Korpus der Kanne ist umlaufend mit Akanthusblättern dekoriert, darüber befinden sich seitlich zwei Blumenbouquets im Relief. Das Dekorationsprinzip, wonach Vasen und Geschirre mit unterschiedlichen Formen von plastischen Elementen verziert wurden, geht auf den Goldschmied Johann Jacob Irminger zurück. Er war von 1710 bis 1719 als eine Art künstlerischer Leiter für die Gestaltung des Böttgersteinzeugs und Porzellans zuständig. Dafür hatte er zeichnerische Entwürfe, Modelle und auch Schablonen zu liefern.

Die Reste der Palaisnummer auf der Unterseite weisen das Stück als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Kanne

Kaffeekanne mit Rechaud

Irminger, Johann Jakob
Grünes Gewölbe
Weitere interessante Objekte
Kaffeekanne mit Rechaud
Irminger, Johann Jakob
Grünes Gewölbe
Porzellansammlung

Kanne

Porzellansammlung
Weitere interessante Objekte
Kanne
Porzellansammlung
Irminger, Johann Jakob

Deckelvase

Porzellansammlung
Weitere interessante Objekte
Deckelvase
Porzellansammlung
Zum Seitenanfang