Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 2374

Kinderbüste

Material und Technik
Abmessungen
H. 14,3 cm, B. 14,3 cm, T. 10,7 cm, G. 445g
Inventarnummer
PE 2374
Anfänglich beschäftigte die Meissener Porzellanmanufaktur keine eigenen Bildhauer, sondern griff gerade bei figürlichen Modellen auf vorhandene Kleinplastiken, Reliefs oder Medaillen als Vorbilder zurück, um die plastischen Möglichkeiten der neuartigen Materialien zu erproben. Manche Modelle – so auch dieser Kinderkopf – wurden zunächst in Böttgersteinzeug und später nochmals in weißem Porzellan ausgeformt, das erst ab 1713 produktionsreif war.
Die europäischen Vorbilder waren aus unterschiedlichsten Materialien wie Holz, Gips, Bronze, Wachs oder Elfenbein und stammten aus der Antike, der Renaissance und dem Barock. Manche lassen sich heute noch identifizieren, bei anderen erlauben Ähnlichkeiten zu erhaltenen kleinplastischen Werken Rückschlüsse auf die Art des Vorbilds.
Im Falle dieses Kinderkopfes dürfte es sich um eine Wachsbüste gehandelt haben. Die Porzellansammlung konnte 1996 ein ganz ähnliches Stück erwerben, wie es einst in Meissen abgeformt worden sein muss (Inv. Nr. PE 7734). Vorbild für diesen Wachskopf wiederum war ein berühmtes Andachtsbild des frühen 17. Jahrhunderts der Augustiner-Eremiten in München, das bis heute zur Adventszeit in der Bürgersaalkirche der Stadt gezeigt und verehrt wird. Der wächserne Kopf des liegenden Jesuskindes ragt aus einer prächtig bestickten Stoffrolle, in die der Körper gewickelt zu sein scheint, das Gesicht mit wachen Augen dem Betrachter zugewandt. Die Verwendung von Wachs, das farbig bemalt die menschliche Haut verblüffend wirklichkeitsgetreu widergibt, verstärkt die lebendige Wirkung des Andachtsbildes. Diesen realistischen Effekt erzielen die Meissener Steinzeug-Kopien nicht. Die späteren farbig staffierten Ausführungen in Porzellan kommen dem Wachsvorbild hierin schon näher (Inv. Nrn. PE 2187, PE 3799).
Die Palaisnummer auf der Innenseite weist die Büste als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus. (Julia Weber, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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