Die Färbeschablone (Katagami), hergestellt aus dem Bast des Papiermaulbeerbaumes (Japanisch: Kozo), diente zur Musterung von Geweben (Baumwolle, Seide, Hanf) für Kleidung und Ausstattungstextilien. Als älteste Katagami in Japan sind Schablonen aus der Nara-Zeit (646-794) bekannt.
Das Färbeverfahren - bei dem eine Reispaste auf die abzudeckenden Stellen gebracht wird - heißt Katazome. Die frühesten erhaltenen Beispiele für diese Technik sind Gewebeteile von Handschuhen, die zu einer Rüstung aus der späten Kamakura-Zeit (1185-1333) gehören.
Das Schildpattmuster der Färbeschablone wurde geschnitten und gestanzt. Im Zentrum des Sechsecks befindet sich eine Clematisblüte. Sie ist von einem Sechseck, das aus zwei Linien gebildet wurde, umrahmt. Dem folgt Korbflechtdekor. Der Abschluss des Sechsecks besteht in einer Umrahmung aus einem breiten Streifen.
Als Bestandteil der Vorbildsammlung des Kunstgewerbemuseums wurde die Schablone im Bereich des Musters zur besseren Sichtbarkeit mit einem roten Papier hinterlegt.
Löcher, die von der Fixierung durch Papierfäden oder Nadeln stammen, sind nicht sichtbar.
Für das Anpassen der Musterränder beim wiederholten Auflegen der Schablone auf das Gewebe wurden am unteren Musterrand zwei Stellen des Musters (linkes und rechtes Sechseck) in den Randstreifen hinein verlängert. Mit Hilfe dieses Merkmals ergänzten sich die Seiten, so dass sich ein nahtloser Übergang des Musters ergab.