Exquisites chinesisches Porzellan war bereits mehr als hundert Jahre vor August dem Starken (1670 – 1733) nach Dresden gelangt. Im Jahre 1590 machte der Großherzog der Toskana, Ferdinando I. de‘ Medici (1549 – 1609), dem Dresdner Hof unter Christian I. von Sachsen (1560 – 1591) ein Geschenk von vierzehn chinesischen Porzellanen; acht davon haben sich bis heute in der Dresdner Porzellansammlung erhalten.
Dazu zählt wahrscheinlich die in Kobaltblau bemalte Schale, die auf der Außenwandung mit einer Flusslandschaft geschmückt ist: Ein Entenpaar schwimmt im Schilf, Vögel sitzen auf Lotosblättern. Auch im inneren Rand ist eine Landschaft am Wasser zu sehen. Die Malerei in lebhaften und zarten Nuancen des Kobalts ist von reizvoller Lebendigkeit. Über die Marke verweist der chinesische Töpfer auf die Ära Xuande (1426 – 1435), eine Blütezeit des chinesischen Blau-Weiß-Porzellans. Bei der Schale handelt es sich vermutlich um die Nr. 15 im Dresdner Inventar des Medici-Geschenkes:“ Eine Schußell von Porcellana, inwendig weis, und auswendig blaw gemalt“.
(Aus: Giambologna in Dresden, Die Geschenke der Medici. Dresden 2006, S. 103 - 110).