Pilgerflasche
Irminger, Johann Jakob (1633-1724) Art des - Gestalter
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H. mit Deckel: 13,0 cm, H. ohne Deckel: 11,5 cm, B. 7,9 cm, T. 5,1 cm, B. Fuß: 4,7 cm, T. Fuß: 3,6 cm
Museum
Inventarnummer
PE 2878 a, b
1710 richtete August der Starke in der Meissener Albrechtsburg die erste europäische Porzellanmanufaktur ein. In Sachsen war gelungen, was mehr als zweihundert Jahre lang in ganz Europa vergeblich versucht worden war: die Nacherfindung des vielbewunderten ostasiatischen Porzellans. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten der Alchemist Johann Friedrich Böttger und der Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Ab 1713 fertigte die Meissener Manufaktur in größerem Umfang weißes Porzellan, das gegenüber dem „roten Porzellan“ – dem sog. Böttgersteinzeug – schnell die Käufergunst gewann. Da die Entwicklung geeigneter Farbrezepturen große Schwierigkeiten bereitete, überwogen anfänglich wie beim Böttgersteinzeug plastische Dekore wie Reliefs und Beläge. Als Anregung dienten sowohl die ostasiatischen Vorbilder in der königlichen Sammlung als auch europäische Silberarbeiten.
Die flach gedrückte bauchige Form der Flasche geht auf die charakteristische Form von Pilger- oder Feldflaschen zurück. Der ovale Fuß ist godroniert und den unteren Bauch ziert umlaufend ein flaches Lambrequin-Relief. Die üblichen seitlichen Ösen für die Befestigung eines Gurts, an dem sich die Flasche unterwegs über die Schulter oder an den Gürtel hängen ließ, wurden durch zwei in den Inventaren des Japanischen Palais als „Engelsköpfe“ bezeichnete dekorative Maskarons ersetzt.
Im Inventar werden die Pilgerflaschen als „Caravinen“ beschrieben , sodass davon auszugehen ist, dass dem Inventarschreiber die ursprüngliche Herkunft der charakteristischen Form unbekannt war. Vielmehr wurden die Gefäße nach ihrem aktuellen Verwendungszusammenhang benannt, denn Caravinen – oder auch Karaffen – kamen vor allem bei Tisch für unterschiedliche Flüssigkeiten zum Einsatz.
Die Palaisnummer auf der Unterseite weist das Stück als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Die flach gedrückte bauchige Form der Flasche geht auf die charakteristische Form von Pilger- oder Feldflaschen zurück. Der ovale Fuß ist godroniert und den unteren Bauch ziert umlaufend ein flaches Lambrequin-Relief. Die üblichen seitlichen Ösen für die Befestigung eines Gurts, an dem sich die Flasche unterwegs über die Schulter oder an den Gürtel hängen ließ, wurden durch zwei in den Inventaren des Japanischen Palais als „Engelsköpfe“ bezeichnete dekorative Maskarons ersetzt.
Im Inventar werden die Pilgerflaschen als „Caravinen“ beschrieben , sodass davon auszugehen ist, dass dem Inventarschreiber die ursprüngliche Herkunft der charakteristischen Form unbekannt war. Vielmehr wurden die Gefäße nach ihrem aktuellen Verwendungszusammenhang benannt, denn Caravinen – oder auch Karaffen – kamen vor allem bei Tisch für unterschiedliche Flüssigkeiten zum Einsatz.
Die Palaisnummer auf der Unterseite weist das Stück als Teil der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais aus.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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