Der Körper dieser monumentalen Kanne ist von Blütenzweigen überzogen, in denen kleine geflügelte Putten turnen. Die Blüten der vielfältigen, botanisch mit Ausnahme des Schneeballs nicht näher zu bestimmenden Blumen sind aus zarten, einzeln von Hand ausgeformten Blütenblättern zusammengesetzt. Der aus gewundenen Zweigen geformte Henkel unterstreicht die naturalistische Anmutung dieses dekorativen Schaustücks.
Die Kanne war ursprünglich Teil eines fünfteiligen Vasensatzes, dessen heute verlorenes Mittelstück die Regentschaft König Ludwigs XV. von Frankreich verherrlichte. Genau wie den Satz der Elementvasen (Inv. Nrn. PE 100, PE 103, PE 104, PE 107, PE 3735) gab August III. diese repräsentative Garnitur 1741 als Geschenk für den französischen König in Auftrag, den er als Bündnispartner zu gewinnen suchte. Da sich die politischen Konstellationen im Österreichischen Erbfolgekrieg aber rasch wieder änderten, verblieben die Vasen letztlich in Dresden. (Julia Weber, 2021)