Das „Service mit dem Blauen Band“ war das letzte Tafelservice für den Dresdner Hof. Die Malerei auf den weiß belassenen Flächen zeigt in einer lebhaften Farbigkeit äußerst naturalistisch aufgefasste Blumen, Früchte, Vögel und Insekten der heimischen Fauna und Flora, vielleicht als Referenz an die botanischen Vorlieben Friedrich August III. gedacht. Die Vorlagen für die vielfältigen Motive schuf Schenau. Um alle Ränder von Tellern und Gefäßen ist ein leuchtend blaues Band gelegt. Es findet seine Erwiderung in einem roten Wickelband. Mit dieser Farbpracht steht das Service durchaus zu der nun eher üblichen, verhaltenen Farbigkeit anderer Geschirre der Zeit, die oft mit der Ton in Ton gehaltenen Grisaillemalerei oder mit einer nach Braun und Grün gebrochenen Farbpallette dekoriert sind, im Gegensatz. Auch die Klarheit der Formen spricht die Sprache des Klassizismus und zeigt sich in walzenförmigen Tassen mit eckig gebrochenen Henkeln und glattrandigen Tellern. Die Deckelknäufe der kubischen Terrinen sind aus vollständig vergoldeten Granatäpfeln mit konzentrisch auf dem Deckel angeordneten Blättern gebildet. Die runden oder ovalen Gefäßformen sind an den Rändern mit feiner Goldmalerei und dem immer wiederkehrenden Eierstabmotiv, welches als flaches Relief hervortritt, verziert. (A. Loesch, 2010)