Der zylinderförmige Becher besitzt einen dickwandigen Körper mit einem flachen Mündungsrand und einem kurzen Fuß. Am oberen Rand ist ein Band von gewundenen Ranken skizzenhaft eingeritzt. Die durchbrochene Wandung wurde in Gestalt stilisierter Bananenstauden ausgearbeitet. Die milchweiße Glasur, in der stellenweise kleine Flecken erkennbar sind, ist gleichmäßig bis zum Fuß aufgetragen. Der unglasierte Standring zeigt den hell-gelbgrauen Scherben, der durch die Nutzung teilweise dunkelbraun verfärbt ist. Am Boden sind Spuren von Brandstützen aus Quarzit erkennbar. An der Mündung und in der Mitte des Inneren befinden sich die Brüche. Mehrere vergleichbare Exemplare aus der königlichen Manufaktur Bunwon 분원 haben eine bläulich-weiße Glasur und ein vergleichbares filigranes Reliefdekor. Aufgrund erkennbarer Unterschiede ist anzunehmen, dass der Dresdner Becher auf eine bäuerliche Produktion zurückgeführt werden kann.

Das Gefäß gelangte 1913 als Schenkung des Berliner Antiquitäten- und Kunsthändlers Ludwig Glenk (1859-?) in die Porzellansammlung. (Sojin Baik, 2023)