Im Januar 1770 berichtete Johann Joachim Kaendler über die Arbeit am Modell: "[...] Es befindet sich eine Junge galante Dame in ihrem Schlaf Habit auf einem schönen zierlichen Bette etwas aufgerichtet liegend, oben zu ihrem Kopffe stehet ein geridon worauf ein Porcellain dejinee mit Coccoladen Taßen befindl., in der lincken Hand hält das Frauen Zimmer eine Taße und trincket, in der rechten aber etwas Pisquit. Neben und zu ihren Füßen sietzet ihr Mann … bey des mannes Füßen stehet ein klein Pologneßer Hündlein, welcher unter das Bett bellet, […, wo] ein Junger Stutzer vorgefunden wird, […] in einem Schlaffrock, nebst Bein Kleidern, und Pantoffeln in den Händen, als ob er sich bey dem Frauen Zimmer befunden, und bey unvermuthetem Ueberfall sich hätte reteriren müßen.[...]."
Das Spätwerk Kaendlers ist eine lebhafte Darstellung der frivolen Welt des Rokoko. Die Figur des Liebhabers hatte er separat ausgeformt, so dass sie nach Belieben platziert werden konnte. Die besondere Leichtigkeit der Darstellung erreichte Kaendler durch den Verzicht, die Figuren auf einem bislang üblichen Sockel anzuordnen.
(AL 2013)