Das Silberrelief, dessen Urheber nicht bekannt ist, zeigt 27 Bildnismedaillons der albertinischen Sachsen vom Ahnherr Widukind bis Kurfürst Johann Georg I. in Gestalt eines Stammbaums. Die Schriftbänder geben Informationen zu Namen, Titulatur und Sterbedatum der Dargestellten. 1485 wurde der wettinische Herrschaftskomplex zwischen den beiden zunächst gemeinsam regierenden Brüdern Ernst (reg. 1464–1486) und Albrecht dem Beherzten (reg. 1464–1500) aufgeteilt. Dadurch entstanden das ernestinische Kurfürstentum Sachsen mit den Wittenberger Kurlanden und Thüringen sowie das albertinische Herzogtum Sachsen mit dem Stammland Meißen und der Residenz Dresden. Die geschickte Machtpolitik des evangelisch-lutherischen Herzogs Moritz, der im Schmalkaldischen Krieg in das katholische Lager des Kaisers wechselte, führte jedoch 1547 zu einer Umpolung der Machtverhältnisse: Die Kurwürde des Ernestiners Johann Friedrich wurde auf die jüngere albertinische Linie übertragen. Die etwa in der Reliefmitte abzweigende ernestinische Linie ist daher nur bis Ernst geführt, während der fortan maßgeblichere albertinische Zweig weiter verfolgt wird. Die beiden an Kurfürst Johann Georg I. anschließenden Medaillons blieben leer.