Die sieben einzelnen Reliefkacheln bilden zusammen einen geschlossenen Akt, deren Protagonisten Zimmermänner in ihrer unverwechselbaren Kluft sind. Die Geschichte des schlechten Benehmens zeigt sechs Szenen mit prügelnden, hurenden und saufenden Zimmermännern, die in der siebenten schließlich Absolution erhalten. Und, man möchte ergänzen, das Spiel der ungehobelten Gesellen beginnt von Neuem… Die Akteure in Hornigs Bildern sind vielfach in Trachten dargestellt, die sie einer bestimmten Volks- oder Berufsgruppe zuordnen lassen und damit stellvertretend die Idee von einem bestimmten Stand und charakteristischen Lebensumständen vermitteln. Teilweise skurril-absurde oder auch witzige Szenerien werden mit dem künstlerischen Mittel einer naiven oder volkstümlichen Malweise oder einer traditionellen Technik, wie der Kachel, umgesetzt, was der Bilderzählung einen zusätzlichen Wirkungsaspekt zur Seite stellt. Diese Kachelserie wurde 2008 zusammen mit einem Gemälde des Künstlers im Rahmen der Förderankäufe der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für den Kunstfonds erworben.