"Stromauf", so der Titel dieser grafischen Arbeit von Kerstin Franke-Gneuß (geb.1959), ist Teil der Mappe "Künstlerhaus 1998", die anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Dresdner Künstlerhauses in Loschwitz und zum Gedenken an dessen Erbauer Martin Pietzsch herausgegeben wurde. Neben 19 weiteren Künstlern enthält die Mappe auch diese dem Informel verpflichtete Radierung von Franke-Gneuß. Da nicht nur dieser Stil, sondern auch die Arbeiten der Künstlerin für die Zeit der späten 80er bis hinein in die späten 90er Jahre prägend für Dresden waren, steht diese Arbeit auch stellvertretend für den Zeitgeist um 1998. Franke-Gneuß studierte an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste bei Siegfried Klotz und Günter Horlbeck. 1989 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Dresdner Sezession 89, die sich als weiblicher Gegenpol zur stets männlich geprägten Künstlerlandschaft versteht und die gesellschaftliche und künstlerische Berechtigung der Frau vor allem in der ausgehenden DDR, aber auch bis heute unterstreicht. Franke-Gneuß´ Arbeiten beschäftigt sich mit organischen und amorphen Formen in denen Licht, Wasser und Pflanzen die Hauptrollen spielen.