Ralf Kerbach studierte nur wenige Jahre an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste, stets konfrontiert mit dem engen Korsett kunstpolitischer Vorgaben und gesellschaftlicher Missstände. Der von ihm geschätzte Professor Gerhard Kettner legte ihm nach einer nicht genehmigten Ausstellung im Leonhardi-Museum Dresden, der sogenannten "Türen-Ausstellung", die freiwillige Exmatrikulation nahe. Kerbach folgte der Empfehlung im November 1979 und arbeitete fortan freischaffend. Er gehörte zu jenen jungen Künstlern, denen die Zustände in der DDR zunehmend zuwider sind. 1982 wurde seinem Antrag auf Ausreise stattgegeben, er verließ die DDR, um in der BRD seinen künstlerischen Weg fortzusetzen. Seine Kunst thematisiert die Zerrissenheit seiner eigenen Biografie, aber auch die Verbundenheit mit seiner Heimatstadt Dresden. Die kleinen, skizzenhaften Elblandschaften, von denen der Kunstfonds 1997 einige über die Förderankäufe des Freistaates Sachsen erwerben konnte, setzen sich thematisch und stilistisch ganz bewusst in die Tradition der Dresdner Malerei.