Von der großformatigen Malerei in Tusche und Aquarell herkommend, fand die Leipziger Künstlerin Anna Degenkolb auf der Suche nach ihr geeigneteren künstlerischen Ausdrucksformen zum Objekt. Inspiriert durch die Ansicht eines blauen Blütenmeers schuf sie zunächst einen großen indigoblau-handgefärbten Wirkteppich aus Wolle, der die Vorarbeit zu insgesamt fünf Kissenobjekten bildete, von denen drei sich im Kunstfonds befinden. Kissen sind oft sehr persönliche Gegenstände, intime Orte des Rückzugs, des Ausruhens, des Träumens, der Regeneration sowie auch der letzten Ruhe. In ihren Kissenobjekten schreibt die Künstlerin die Erinnerung an die kürzliche Anwesenheit, Nähe und Berührung eines Menschen oder anderen Lebewesens ein. Diese macht sie instinktiv und unmittelbar – sowie überaus treffend – als vermeintliche Restwärme künstlerisch erfahrbar, die von dem im Takt durch über die Kissen geführte Schläuche gepumpte Warmwasser abgegeben wird. Gleichzeitig ist das Erlebnis der Installation vom verbindenden technisch-apparative Part abhängig – der Arbeit und Funktionsfähigkeit der Pumpe, was wiederum an lebensunterstützende medizinische Geräte erinnert.
Die Installation wurden 2000 als Förderankauf des Freistaates Sachsen für den Kunstfonds erworben.