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Nachlass Familie Ritscher –
Persönliche Nachspiele, das heißt solche, bei denen statt der Marionetten die Puppenspieler als Schauspieler agierten, waren in Sachsen sehr beliebt. Fast alle Marionettenbühnen waren dafür groß genug, wenn man nur die Soffitten entfernte, die normalerweise die Sicht auf die Puppenführer verhinderten. Auch in der Familie Ritscher wurde das persönliche Nachspiel gepflegt. Vom Stammvater Ernst Ritscher (1853-1943), der in die alte Puppenspielerfamilie Listner-Lippold eingeheiratet hatte, gibt es keine eindeutigen Belege. Da er aber mindestens elf Kinder hatte, wird er auf diese Attraktion nicht verzichtet haben. Von seinem Sohn Max Ritscher (1877-1966), der sich 1905 selbständig machte, sind solche Nachspiele überliefert. Und auch Walter Ritscher (1905-1963) trat in der dritten Generation bis zum Zweiten Weltkrieg persönlich auf. Eine Zuordnung der Kostüme zu einer bestimmten Bühne können nicht mit Sicherheit erfolgen, da im Haus der Ritschers in Bielatal (Sächsische Schweiz) vier Generationen Marionettenspieler lebten, die zeitgleich verschiedene Theater betrieben.
Gespielt wurden hauptsächlich kleine Sketche, die nur wenige Rollen benötigten. Als Kostüme verwendete man alte Kleidungsstücke, die oft mit nur wenigen Handgriffen für die Bühne zurechtgeschneidert wurden. Es wurden aber auch ausgesonderte Kostüme von Stadttheatern und Kostümverleihern angekauft. Die Wirkung der Bühnengarderobe war oft genauso gut, wie jene der kleineren Kleidungsstücke der Marionetten. Auf Sauberkeit und Zustand wurde viel Wert gelegt. Auffällig ist die oft geringe Größe der Kleidung. Neben den Theatergehilfen wurden auch die Kinder des Prinzipals für die persönlichen Nachspiele herangezogen und mussten dann oft Rollen übernehmen, für die sie eigentlich noch zu jung waren. Dem Spaß der Zuschauer – denn es waren überwiegend lustige Szenen – tat dies keinen Abbruch.
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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