Uniformmütze (Käppi)
Apel, Albert (1847-1905) - MarionettenspielerDas Marionettentheater von Albert Apel wurde 1876 gegründet und basiert auf zwei Quellen: Franz Anton Lorgie (spätes 18. Jahrhundert) und Heinrich Rau (1868 gegründet). Während die Marionetten teils sehr alt sind, stammen die Kostüme, Bühnenbilder und Versatzstücke gewöhnlich aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Ab etwa 1892/93 wurde das Theater von Amalie Apel und ihren Kindern geleitet. Seit 1901 war Walter Böttger der Geschäftsführer. Er heiratete 1905 Helene Apel. 1909 wurde das Theater zwischen Amalie Apel und ihrer Tochter Helene Apel-Böttger aufgeteilt. Amalie Apel konnte den Spielbetrieb nur mit Mühe aufrechterhalten. Nach ihrem Tode 1914 verkaufte ihre jüngste Tochter Paula die Reste der Bühne an Kollmann. Weitere Teile des Fundus gelangten 1977 in die Puppentheatersammlung.
Sammlung Prof. Dr. Kollmann, Leipzig.
Der Arzt und Universitätsprofessor Dr. Arthur Kollmann (1858-1941) war seit seiner frühesten Jugend ein Liebhaber des Puppenspiels, insbesondere des sächsischen Marionettentheaters. Bereits als Student nahm er Kontakt zu den beiden Leipziger Theaterprinzipalen und Halbbrüdern Carl und Paul Kapphahn auf, die ihn in die Puppenspielerszene einführten. Kollmann pflegte mit vielen Puppenspielern Kontakte, einige von ihnen wurden seine Freunde. Er half ihnen in Notzeiten und trug im Laufe der Zeit nicht nur eine große Puppentheatersammlung zusammen, sondern auch ein enormes Wissen. Als er sich 1906 in Leipzig eine eigene Stadtvilla errichten ließ, war eine Etage für seine Puppentheater- und seine Zauberkunstsammlung vorbehalten. 1912 und 1913 erwarb er zwei vollständige Marionettenbühnen, mit denen er in Leipzig öffentliche Vorstellungen geben ließ. 1914 kamen zwei weitere Bühnen hinzu, die direkt für eine museale Präsentation bestimmt waren. 1927 schenkte er seine Sammlung der Stadt Leipzig. Sie wurde in der Europa-Abteilung des Völkerkundemuseums im neuerrichteten Grassi-Museum aufgestellt. Zugleich wurden hier bis zur Zerstörung des Museumsgebäudes 1943 regelmäßig öffentliche Aufführungen gegeben. Durch die Luftangriffe auf Leipzig gab es Verluste, die meisten Objekte aber blieben erhalten. Nach 1945 wurde Kollmanns Sammlung aber nicht mehr gezeigt. Im Rahmen der Profilierung der Museen der DDR erfolgte ab 1972 die Überführung der Exponate in die Puppentheatersammlung. Sie wurde hier mit der Sammlung Link vereinigt, die einst in enger Beziehung zu Kollmanns Sammlung entstanden war.