Das Baumwolltextil gelangte im Rahmen einer etwa 500 Kulturzeugnisse umfassenden Schenkung von Vigo L. Glaß im Jahr 2001 an das Museum. Glaß hat sich aus beruflichen Gründen drei Jahrzehnte (1955-1984) im Ausland aufgehalten. Sein großes Interesse an den jeweiligen Lokalkulturen bewog ihn zum Aufbau einer Sammlung, die Kunst und kunsthandwerkliche Arbeiten umfasst. Für den Sammler waren diese Kulturzeugnisse mehr als Reiseandenken aus jenen Ländern, in denen er vornehmlich im Auftrag der Europäischen Gemeinschaft tätig geworden war. Sie ermöglichten ihm den Zugang zu anderen kulturellen Traditionen als Grundlage zum Verständnis der Menschen, die er beruflich und privat kennenlernte. In Indonesien war Glaß zwischen 1955 und 1959 tätig. Neben traditionsverbundenen Werken erwarb der Sammler auch Kulturzeugnisse, die die aktuellen Entwicklungen der 1950er Jahre widerspiegeln wie dieses Textil. Seine Ornamentik scheint von den indischen patola-Doppelikatgeweben inspiriert zu sein, während die Kombination von rosafarbenem Grund und hellgrünen Ziereineinträgen dem damaligen Trend zu ungewöhnlichen Farbkombinationen folgt. Genauere Angaben zur Provenienz sind vom Sammler ebenso wenig überliefert wie der Verwendungszweck.