Kleiner Doppellöffel aus getriebenem Kupfer. Beide Löffelblätter sind mit gravierten Zickzackbändern verziert. Diese Doppellöffel waren für den persönlichen Gebrauch bestimmt und wurden auch bei Reisen jeweils zusammen mit der eigenen Trink- und Essschale in den Mantel geschoben, der sich über dem Gürtel zur Tasche beulte. In die Bohrung des Griffstücks war früher ein Ring eingebracht, der zur Befestigung von Lederriemen diente, die einen leichteren Transport z.B. angebunden an den Gürtel ermöglichte. Der Sammler Francke erlangte großes Ansehen als Missionar, Sprachforscher und Tibetologe. Sein wissenschaftliches Interesse galt insbesondere der Geschichte Ladakhs und den Spuren vorbuddhistischer Religion in Tibet. Neben der Sammlung und Interpretation bis dato unbekannter Schriftquellen und vielfachen Übersetzungsarbeiten ins Tibetische sammelte er im Auftrag ethnologischer Museen zahlreiche Objekte, die sich heute in Herrnhut, Leipzig, München und London befinden. (VMH, Johanna Funke, 04.05.2020)