Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
2,4 x 6,2 x 3,5 cm
Museum
Inventarnummer
67938 a-g
Ein Miniaturmodell einer Werkzeugkiste mit verschiedenen Geräten, wie z.B. drei Schabern, einem Stechbeitel, sowie zwei "ulo"-Frauenmessern.
Ulos sind ursprünglich nur von Frauen benutzte Messer für Küche und Kunsthandwerk. Ihre Funktion (Schaben und Zerteilen von Tierhaut, Fleisch und Leder) bestimmt die Form. Sie sind im gesamten nordamerikanischen Polargebiet – oft unabhängig voneinander – entwickelt worden, so dass es heute viele regionaltypische Formen gibt. Allerdings finden sich immer ähnliche Grundformen, wie etwa die halbmondförmige Klinge, die an hiesige Wiegemesser erinnert. Ursprünglich waren dies nur entsprechend geformte Steinklingen. Später wurden gegenüber der Klinge Griffe aus Horn, Knochen oder Holz hinzugefügt, die wiederum im Lauf der Zeit über Stiele oder Stege weiter von der Schnittfläche entfernt angebracht wurden, um der Hand mehr Kontrolle zu geben.
Nach Kontakt mit den Europäern wurden schnell Eisenklingen eingeführt. Oft wurden dafür alte Werkzeuge umgenutzt, etwa Schaufel- oder Sägeblätter. Heute werden Ulos von Alaska bis Grönland auch industriell hergestellt. Wegen ihrer typischen Form sind sie auch Erkennungsmerkmal und Ausdruck von kulturellem Selbstbewusstsein in den Gemeinschaften der Inuit und der Grönländer*innen.
Der Sammler Johann Gottlieb Adolf Riegel (geb. 2.2.1845 in Stettin, gest. 8.2.1918, Christiansfeld, Dänemark) diente als Herrnhuter Missionar in Grönland ab 1873, mit Aufenthalten dort bis 1900. (MVL, Frank Usbeck, 05.04.2022)
Ulos sind ursprünglich nur von Frauen benutzte Messer für Küche und Kunsthandwerk. Ihre Funktion (Schaben und Zerteilen von Tierhaut, Fleisch und Leder) bestimmt die Form. Sie sind im gesamten nordamerikanischen Polargebiet – oft unabhängig voneinander – entwickelt worden, so dass es heute viele regionaltypische Formen gibt. Allerdings finden sich immer ähnliche Grundformen, wie etwa die halbmondförmige Klinge, die an hiesige Wiegemesser erinnert. Ursprünglich waren dies nur entsprechend geformte Steinklingen. Später wurden gegenüber der Klinge Griffe aus Horn, Knochen oder Holz hinzugefügt, die wiederum im Lauf der Zeit über Stiele oder Stege weiter von der Schnittfläche entfernt angebracht wurden, um der Hand mehr Kontrolle zu geben.
Nach Kontakt mit den Europäern wurden schnell Eisenklingen eingeführt. Oft wurden dafür alte Werkzeuge umgenutzt, etwa Schaufel- oder Sägeblätter. Heute werden Ulos von Alaska bis Grönland auch industriell hergestellt. Wegen ihrer typischen Form sind sie auch Erkennungsmerkmal und Ausdruck von kulturellem Selbstbewusstsein in den Gemeinschaften der Inuit und der Grönländer*innen.
Der Sammler Johann Gottlieb Adolf Riegel (geb. 2.2.1845 in Stettin, gest. 8.2.1918, Christiansfeld, Dänemark) diente als Herrnhuter Missionar in Grönland ab 1873, mit Aufenthalten dort bis 1900. (MVL, Frank Usbeck, 05.04.2022)
Kultureller Kontext
Inuit (Sammelereignis)
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns:
Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken: