Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 65993
Ort, Datierung
Abmessungen
15 x 12 x 12 cm, 119 g
Inventarnummer
65993
Eng gewickelter Korbbecher mit eingefärbtem Dreiecksornament. Flechtarbeiten wie Körbe und Matten sind ein wichtiger Bestandteil des ostafrikanischen Hausrats. Geflochten wird sowohl von Männern als auch von Frauen. Zu den häufigsten Techniken zählt neben dem Kreuzflechten das Spiral- oder Spiralwulstflechten. Mit dieser Technik werden hauptsächlich Gegenstände der Aufbewahrung, wie auch der Essenszubereitung hergestellt. Beim Spiralflechten wird ein dünner Strang aus Halmen, welcher immer wieder verlängert wird, als Spirale übereinandergelegt, der jeweils obenliegende Strang wird mit dem darunterliegenden mittels eines weichen Halmes umwickelt. Dieses Flechtwerk kann durch eine sehr dichte Verarbeitung und durch die Quelleigenschaften getrockneten Grases auch Flüssigkeiten aufnehmen.
Der Sammler Emin Pascha (1840-1892), mit bürgerlichem Namen Eduard Karl Oskar Theodor Schnitzer, war ein deutscher Arzt und Afrika-Forscher. 1875 trat er in Dienste des Osmanischen Reiches und nahm den Namen Emin Pascha an. Er wurde in den 1880er Jahren Gouverneur der Provinz Äquatoria im. Als wegen des „Mahdi-Aufstands“ 1883 der Kontakt zu seiner Provinz abbrach, sandten verschiedene europäische Kolonialmächte Expeditionen aus, um ihn zu retten. 1892 wurde er auf einer Forschungsexpedition im Kongogebiet von Sklavenjägern ermordet. Das Stück wurde laut aufgeklebtem Etikett 1895 Ferida (1884-1923), der Tochter Pascha's aus zweiter Ehe mit der Abessinierin Safaran, erworben, die allerdings zu diesem Zeitpunkt noch ein Kind war. Nach dem Tod der Mutter und in Abwesenheit des Vaters lebte Ferida bis 1893 bei Pflegeeltern in Bagamoyo. Sie übersiedelte 1893 zu ihrer Tante, der Schwester Emin Pascha's Melanie Schnitzer nach Neisse um eine deutsche Erziehung zu erhalten. Nysa (Neisse/Neiße) liegt in der heutigen Wojewodschaft Opole (Oppeln) in Polen, ca. 230 km von Herrnhut entfernt. Über welche Wege das Objekt in die Herrnhuter Sammlung kam, ist bisher nicht nachweisbar, dass Ferida die Oberlausitz besuchte, belegt jedoch ein Photo, aufgenommen im Fotoatelier von H. Strube sen. in Löbau i. S.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Etikett (verwaschene Maschineschrift): "Zum Andenken von den großen Afrika / Forscher / Emin Pascha / erhalten durch seine Tochter Ferida / 1895"
Creditline
Völkerkundemuseum Herrnhut, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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