Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 66561
Material und Technik
Abmessungen
10,5 x 21 x 18,3 cm, 133 g
Inventarnummer
66561
Eine Schale aus einer halbierten Kalebassenfrucht (Crescentia cujete). Die Außenseite ist mit eingeritzten Kreisen (wahrscheinlich Zirkelarbeit) verziert.
Die Marron sind Nachfahren von versklavten Personen, die von niederländischen Plantagen Surinames entflohen waren und in Verstecken im Regenwald neue Gemeinschaften gründeten. Zur Abschaffung der Sklaverei 1863 waren dies etwa 10,000 Menschen in sechs verschiedenen Gruppen (Saamaka, Ndyuka, Paramaka, Aluku, Matawai und Kwinti). Heute schätzt man die Bevölkerung auf etwa 75,000, von denen viele in städtischen Zentren oder in den Niederlanden leben.
Schnitzarbeiten der Marron verbreiteten sich erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vorher wurden durch Flucht und Angst vor Zerstörungen wenige dauerhafte Haushaltseinrichtungen geschaffen. Auch waren die Werkzeuge zur Holzbearbeitung selten und teuer: sie wurden von der ganzen Gruppe genutzt, nicht vom Einzelnen; Äxte, Macheten und Messer wurden von den Plantagen gestohlen. Nach den Friedensverträgen erhielten die Marron Werkzeuge als Tributleistungen, sie waren jedoch weiterhin rar und unerschwinglich. Nach der Emanzipation verließen viele Männer ihre Dörfer, um an der Küste zu arbeiten und brachten von dort modernes Werkzeug zurück in ihre Heimatorte. Das Schnitzhandwerk ist bei den Marron ausschließlich Männersache, jeder Junge wurde hierin frühzeitig unterrichtet. Geschickte Schnitzer konnten es zu hohem Ansehen bringen.
Der Sammler Carl Eduard Lehmann (1830-1889) wurde auf einer Herrnhuter Mission in Südafrika geboren. Er diente als Missionar und Lehrer in Suriname 1861-1889. (MVL, Frank Usbeck, 26.07.2022)
Kultureller Kontext
Marron (Sammelereignis)
Reproduktion
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